Blutengel – „Schwarzes Eis“

by on Jan.12, 2009, under News, Rezensionen

Die Berliner Band Blutengel ist ein einzigartiges Phänomen. In nur wenig mehr als einer Dekade ist die Gruppe um Sänger und Kopf Chris Pohl zum Synonym einer einzigartigen und oft kopierten Stil-Symbiose aus Gothic, Pop und elektronischer Club-Musik geworden und hat eine ganze Szene maßgeblich geprägt. Blutengel sind dabei jedoch niemals stehen geblieben, sondern haben ihren Stil mit jedem Album weiterentwickelt und ausgebaut. Aber selbst nach Blutengel eigenen Standards ist der neue Longplayer, „Schwarzes Eis“, ein Quantensprung.

Auf ihrem bis dato mit Abstand vielseitigsten und ambitioniertesten Album verbindet die Gruppe das Beste ihrer jeweiligen Schaffensperioden, lotet behutsam die eigenen Grenzen aus, betritt auch gerne ein wenig Neuland, ohne dabei die eigene Identität aus den Angeln zu heben. Es schlugen ja schon immer zwei Herzen in des Blutengels Brust – die Club-kompatible, „härtere“, Rhythmus-orientierte, sowie die elegische, schwelgerische und romantische Seite. Beide wurden auf „Schwarzes Eis“ zur Perfektion gebracht: die rhythmischen Tracks klingen reduzierter, knackiger, tanzbarer und düsterer und haben trotzdem wieder dieses kalte, oft Verzerrer-getriebene Feeling der Anfangstage. Die emotionale Seite wurde so dicht und spannend umgesetzt, dass man aus dem wohligen Schaudern kaum mehr herauskommt. Songs wie die Charts-Single „Dancing In The Light“ sind ein Musterbeispiel – der dunkle Ohrwurm Sound der Blutengel ist erwachsen geworden… und klingt dabei trotzdem so frisch und kompakt, wie seit „Seelenschmerz“ nicht mehr. „Schwarzes Eis“ erscheint als Doppel-CD und enthält als zweite Disc das ambitionierte Instrumentalwerk „Behind The Mirror“, ein Konzeptalbum mit acht Stücken.

:, , ,